Neuer Süßer, Kratzete und Chirsiblotzer – diese exotisch klingenden Gerichte sind am Bodensee alles andere als Geheimtipps. Von traditionellen Gerichten über Wein und Apfelmost bis zu Spätzle und Maultaschen: Wir verraten dir, was du in den Restaurants in Friedrichshafen unbedingt probieren solltest!
Apfelmost – erfrischende Abwechslung
Vor allem in der südwestlichen Region des Bodensees wirst du viele Apfelbäume entdecken. Kälte, Krankheiten und andere Schwierigkeiten erschwerten in der Römerzeit den Weinanbau in der Bodenseeregion. Apfel-, Zwetschgen- und Birnbäume dagegen gediehen gut und liefern auch heute noch die Grundlagen für den sehr beliebten Seemost und diverse Obstbrände. Wenn du also mal genug von Wein hast, probiere doch mal diese lokale Köstlichkeit. Zahlreiche Restaurants in Friedrichshafen bieten den leckeren Apfelmost an.
Müller-Thurgau oder Spätburgunder? Probiere dich durch!
Selbstverständlich bietet die perfekte Lage am Bodensee auch jede Menge richtigen Wein. Die Rebsorten rund um den Bodensee sind vielfältig und eine trifft sicher deinen Geschmack. Die Weinregion besteht aus sechs Anbaugebieten, die von den besonderen klimatischen Bedingungen des Bodensees profitieren. Er wirkt wie ein riesiger Wärmespeicher, der Temperaturschwankungen ausgleicht und Sonnenenergie reflektiert. Du solltest unbedingt eine der Weinwanderungen, Weinverkostungen und Weinmessen besuchen und dich durchprobieren!
Neuer Süßer – Geheimtipp für den Herbst
Unser Geheimtipp: Halte ab Anfang September am Bodensee nach dem „neuen Süßen“ Ausschau – zu Beginn der Weinlese. Du kennst ihn vielleicht als Federweißer oder Rauscher. Er ist die ideale Ergänzung zu einem frisch gebackenen Zwiebelkuchen, einer würzigen Quiche oder einem leckeren Flammkuchen. Das im wahrsten Sinne des Wortes „lebendige Getränk“ entsteht bei der Vergärung des frischen Traubenmosts. Aber Vorsicht: Obwohl er so süß wie Traubensaft sein kann, enthält er ordentlich Alkohol – je nach Gärung mal mehr, mal weniger.
Schnecken am Bodensee?
Nun aber mal Schluss mit Getränken. Das badische Schneckensüpple ist eine recht neue Spezialität. Ursprünglich ein Arme-Leute-Essen, das man auch während der Fastenzeit essen durfte, entstand in den 50er/60er Jahren daraus ein modernes leichtes Gericht im Stil der „Nouvelle Cuisine“. Du musst also nicht bis nach Frankreich reisen, um in den Genuss einer Schneckensuppe zu kommen, diese findest du auch in den Restaurants in Friedrichshafen.
Kratzete in der Suppe?
Kratzete ist ein zerrissener Pfannkuchen, ähnlich dem österreichischem Kaiserschmarrn. Ein absolutes Muss als Beilage zum Spargel! Aber auch als süße Hauptspeise mit frischem Obst wirst du es in den Restaurants in Friedrichshafen finden. Der Name stammt vom „Kratzen“ und „Schaben“ während der Zubereitung ab. Und was tun mit den übriggebliebenen Pfannkuchen? Richtig, in Streifen schneiden und ab damit in eine kräftige Rindfleischsuppe – voilà, die Flädesuppe ist fertig.
Das versteckte Fleisch
Die umgangssprachlich als „Herrgottsbscheißerle“ bekannten Maultaschen sind die Spezialität der Bodenseeküche. Jede Familie der Restaurants in Friedrichshafen hütet ihr geheimes Rezept wie einen Goldschatz. Während der Fastenzeit bis zum Ostersonntag durfte traditionell kein Fleisch gegessen werden, also versteckten die cleveren Schwaben das Fleisch einfach in den Maultaschen aus Nudelteig. 2009 wurde die „sündige Speise“ sogar von der EU herkunftsgeschützt.
Buabaspitzla – ist das unanständig?
Fast ebenso berühmt für diese Region sind die Schupfnudeln. Das sind keine klassischen Nudeln, sondern eine Kombination aus Mehl und Kartoffeln. Wenn früher das Mehl nicht reichte, streckte man den Teig mit den preiswerteren Kartoffeln und kreierte so diese köstliche Beilage zu vielen Bodenseegerichten. Schupfnudeln solltest du dir in den Restaurants in Friedrichshafen nicht entgehen lassen. Woher der Name Buabaspitzla kommt, kannst du dir vielleicht denken. Er beschreibt auf fantasievolle Art die unverwechselbare Form der Schupfnudeln.
Spätzle in jedem Restaurant
Achtung – ebenfalls nicht zu verwechseln mit Nudeln! Gerührt und nicht geknetet, als Knöpfle oder Spätzle, hat diese Teigware aus Mehl, Eiern, Wasser oder Milch und Salz eine jahrhundertelange Tradition. Ob süß oder herzhaft, gekocht, geröstet oder mit Käse sind sie aus den Restaurants am Bodensee nicht wegzudenken.
Saure Kutteln – traust du dich?
Saure Kutteln sind etwas für Mutige. Das aus Pansen bestehende Gericht ist bekannt als „Arme-Leute-Essen“. Der Fleischverbrauch im Mittelalter war noch höher als heute und die geschlachteten Tiere wurden nahezu vollständig verwertet, also auch die Innereien. Fein geschnitten, lang gekocht und in einer säuerlichen Soße zubereitet, findest du diese Speise in einigen Restaurants in Friedrichshafen.
Brägel oder Brägele – ist das nicht das Gleiche?
Hier darfst du dich am Bodensee nicht verwirren lassen. Brägel stellt man hier aus kalten gekochten Kartoffeln her. Man reibt sie ähnlich wie Rösti und bäckt sie dann in Schmalz. Nicht zu verwechseln mit den Brägele genannten Bratkartoffeln. Dazu bekommst du in den Restaurants klassischerweise Saure Leber.
Bodenseefisch – natürlich ein Muss
Du hast genug von Fleischgerichten? Wo es einen See gibt, bekommst du natürlich auch Fisch. Am bekanntesten sind Felchen, Barsch, Seeforelle, Zander, Hecht und Aal. In den Restaurants in Friedrichshafen sind die Felchen als Speisefisch sehr beliebt.
Brot für die Seele
Die schwäbische Seele ist ein Brot aus Mehl, Wasser und Salz, das man mit Salz und Kümmel bestreut. Seelen sind längst kein Geheimtipp mehr, sondern werden in ganz Deutschland gern genossen. Der Name stammt vermutlich von der „Allerseelenspeisung“ ab, bei der man den Armen ein solches Brot gegeben hat, um damit für die eigene Seele eine gute Tat zu vollbringen.
Pfitzauf – der Popover vom Bodensee
Aber der Bodensee hat noch mehr Traditionsgebäck zu bieten. Der lustige Name Pfitzauf stammt vom „Aufpfitzen“ im Backofen. Der Teig schnellt in der Backform nach oben und bildet die klassische Form dieses leckeren Süßgebäcks. In den Restaurants in Friedrichshafen wird der Pfitzauf warm serviert, mit Vanillesauce, Kompott oder Puderzucker. Vielleicht kennst du den englischen Yorkshire Pudding oder den amerikanischen Popover – wir finden, die beiden ähneln sehr dem Pfitzauf.
Ein Kirschkuchen mit Kernen?
Der Chirsiblotzer ist eher ein Auflauf, der sich ideal zur Resteverwertung von Brot oder Brötchen eignet. Einige Restaurants am Bodensee bereiten ihn nach altem, von Generation zu Generation vererbtem Familienrezept zu. Charakteristisch sind die Kirschkerne. Entsteinte Kirschen würden nämlich zu viel Saft abgeben und die Konsistenz verändern.